08.12.2022
Weimar. Der mittlerweile zweihundertste Baum im inklusiven Gedenkprojekt „1000 Buchen“ wurde gesetzt und das Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda begrüßte viele neue Baumpat*innen. „Jeder Baum ist ein Baum der Erinnerung. Und jeder Baum hat unseren Schutz verdient. Wir werden die Geschehnisse der Vergangenheit nicht unter den Teppich kehren. Und wir werden die Baumschändungen nicht unbeantwortet lassen. Das ist lebendige Erinnerung: Für jeden geschändeten Baum werden viele neue gepflanzt“, so Ministerpräsident Bodo Ramelow anlässlich der 77. Pflanzaktion des inklusiven Gedenkprojekts „1000 Buchen“ des Lebenshilfe-Werks Weimar/Apolda e. V. heute Vormittag in Weimar. Auch die Baumpatinnen Katrin Göring-Eckardt und Antje Tillmann hielten ein Grußwort. Die feierliche Übergabe der Urkunden an die Baumpatinnen und Baumpaten fand aufgrund der Wetterlage erstmalig nicht vor Ort statt, sondern im Kinosaal der Gedenkstätte Buchenwald. Die 21 gepflanzten Bäume stehen nun auf der Marienhöhe/Herders Ruh in Weimar. Im Anschluss an den Festakt fuhren viele Anwesende gemeinsam noch dorthin, um Baum und Gedenkschild zu besuchen. Infolge der Anschläge im Sommer 2022 erfuhr das Projekt „1000 Buchen“ eine große Welle der Solidarität und der Unterstützungsbereitschaft aus Politik und Gesellschaft. So konnten seit August mehr als doppelt so viele Bäume neu gepflanzt werden wie beschädigt worden sind. Zu den Baumpat*innen am 7. Dezember 2022 gehören Privatpersonen genauso wie Institutionen, Vereine oder Initiativen aus der ganzen Vielfalt bürgerschaftlicher Demokratiestärkung: Auschwitz-Komitee i.d. BRD e.V., BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Weimar und Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Deutsches Jugendherbergswerk Landesverband Thüringen e.V., Fremdenverkehrsverein Weimar e.V., Andreas Günther, Junge Union Thüringen, Landesverband Lebenshilfe Thüringen e.V. und seine Mitgliedsorganisationen, Lebenshilfe Berlin e.V., Paritätische BuntStiftung Thüringen, Patricia Jane Rankin MA, Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha, Dr. Eva-Maria Rehm und Stefan Giese-Rehm, Dr. Manfred und Ingrid Röhrs, Schalker Fan-Initiative, Stadt Uetersen, Kreis Pinneberg, Omas gegen Rechts Wetterau, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Landesvereinigung NRW e.V. (VVN-BDA NRW e.V.), Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten – TVVdN/BdA – e.V. und Dr. Joachim Wieler. Ministerpräsident Bodo Ramelow sagte im Vorfeld der Veranstaltung: „Das Projekt ‚1000 Buchen‘ ist ein Beispiel für die wichtige Arbeit des Lebenshilfe-Werks. Seit zirka 30 Jahren setzt sich der Verein für Demokratie, Weltoffenheit und ein wertschätzendes, respektvolles Miteinander aller Menschen ein. Durch das Pflanzen von Bäumen wird im Gedenken an die Todesmärsche aus dem KZ Buchenwald sowie an die Opfer des Euthanasie-Mordprogramms der Nationalsozialisten ein Zeichen gesetzt gegen das Vergessen dieser Verbrechen. Hinter jedem Baum steht ein Mensch, dem Buchenwald zum furchtbaren Schicksal wurde.“ Dr. Jan Henschen, Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V.
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