Im Sommer fand unser inklusives Angebot 4 Wochen mit Éva seinen Auftakt. Éva Fahidi-Pusztai besuchte im September den Erinnerungsort Topf & Söhne. Im Vorfeld der Filmpräsentation Das dritte Leben – Éva und Bandi von Eva Stocker-Füzesi konnte Frau Albrecht, Mitglied des Selbstvertreterrates der Lebenshilfe Erfurt und Workshop-Teilnehmerin kurz persönlich mit Éva ins Gespräch kommen. Dabei hat sie einen Brief aller Workshop-Teilnehmenden an Éva übergeben. Während der Veranstaltung fand Frau Albrecht sehr emphatische Worte zum Film selbst.
Ein Seminar für Menschen mit Behinderung und für Angehörige Der 18. Geburtstag ist für einen jungen Menschen und seine Familie ein ganz besonders wichtiges Ereignis. Denn mit dem 18. Lebensjahr beginnt die Volljährigkeit. Volljährig zu sein bedeutet, mehr Rechte zu haben, aber auch mehr Verantwortung. Wer volljährig ist, kann künftig über die großen und kleinen Dinge im eigenen Leben selbst entscheiden. An zwei Tagen werden wir besprechen und erarbeiten, was sich mit dem Erreichen der Volljährigkeit und damit verbundenen Selbstständigkeit ändert. Sie werden Zeit zum gemeinsamen Austausch haben und Vorträge zu verschiedenen Themen hören: • Betreuungsrecht • Behindertentestament • Partnerschaft und Sexualität • Beantragung von Leistungen • Möglichkeit in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Freizeitgestaltung Die jungen Erwachsenen und die Eltern bzw. Angehörigen werden zeitgleich in eigenen und regelmäßig in gemeinsamen Arbeitsgruppen arbeiten. Dann werden wir einfache Sprache verwenden. Für wen? Eingeladen sind Menschen mit einer Lern-Schwierigkeit ab 17 Jahren sowie deren Eltern und Familien. Wann? Fr., 10.09.2021, 13:00 Uhr - 18:30 Uhr Sa., 11.09.2021, 09:00 Uhr - 16:00 Uhr Weitere Informationen, insbesondere auch Hinweise zur Anmeldung, finden Sie über das angehängte Dokument.
Gemeinsam mit dem Eltern- und Angehörigen-Rat hat der Landesverband der Lebenshilfe Thüringen eine Petition zur Verbesserung der Situation von Menschen mit geistiger und/oder Mehrfachbehinderung im Krankenhaus in den Thüringer Landtag eingereicht. Die Petition wird für 6 Wochen - bis zum 12.04.2021 - auf der Petitionsplattform des Thüringer Landtages veröffentlicht und kann in dieser Zeit mitgezeichnet werden; dafür ist eine Registrierung notwendig. Wir möchten, dass die Petition von möglichst vielen Menschen mitgezeichnet wird. Bei 1.500 Mitzeichnungen findet eine öffentliche Anhörung im Petitionsausschuss statt. In Thüringen können Petitionen nur online mitgezeichnet werden. Da ein Großteil der potentiellen Mitzeichner unserer Petition keinen Internetzugang oder nicht die entsprechenden Kompetenzen im Umgang damit hat, haben wir uns entschieden zusätzlich zur Online-Mitzeichnung Unterschriftenlisten im Petitionsausschuss einzureichen. So können auch diejenigen teilhaben, für die das Internet eine Barriere darstellt. Die Unterschriftenlisten müssen vom Ausschuss nicht anerkannt werden. Somit soll die Petition vorrangig online mitgezeichnet und nur in Ausnahmefällen auf die Unterschriftenlisten zurückgegriffen werden. Möchten Sie die Petition mitzeichnen und haben Sie einen Internetzugang und eine E-Mail-Adresse? Dann nutzen Sie die Möglichkeit der Online-Mitzeichnung über den Link in der rechten Spalte. Haben Sie keine Möglichkeit der Online-Mitzeichnung oder möchten Sie die Unterschriftenliste in einer Einrichtung auslegen? Dann melden Sie sich gern bei uns und wir senden Ihnen die Unterschriftenliste zum Auslegen per Mail zu. Bitte achten Sie darauf, dass jeder nur einmal mitzeichnen darf: entweder online oder auf einer Unterschriftenliste. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Fotoquelle: Lebenshilfe David Maurer
Fast 30 Jahre nach seiner Einführung unterliegt das Betreuungsrecht aktuell einer wichtigen Reform. Im Juni dieses Jahres veröffentlichte das Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz einen Referentenentwurf zu der Reform. Der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. begrüßt die darin enthaltenen Reformvorschläge; sieht in einigen Punkten jedoch noch Verbesserungsbedarf. Die Bundesvereinigung fordert u. a., dass die Selbstbestimmung noch mehr gestärkt wird und dass die Wünsche der rechtlich betreuten Menschen zur Leitlinie des betreuungsrechtlichen Handelns werden. Darüber hinaus soll die Sterilisationsregelung abgeschafft und die Qualität der (ehrenamtlichen) Betreuung verbessert werden. Dies soll zum einen durch bessere finanzielle und zeitliche Ressourcen, aber auch durch eine gesicherte fachliche Beratung und Begleitung der Ehrenamtler erreicht werden. Die Bundesvereinigung hat eine Kampagne zur Verbesserung der Reform gestartet: „BetreuungsRechtsReform – aber richtig!“, um die ihre Forderungen in der Gesellschaft bekannt zu machen. Der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung – Landesverband Thüringen e.V. unterstützt die Forderungen der Bundesvereinigung! Weiterführende Informationen zum Referentenentwurf, zu den Forderungen des Bundesverbandes und zum Betreuungsrecht im Allgemeinen finden Sie hier: https://www.lebenshilfe.de/selbstbestimmung-staerken-betreuung-verbessern/
Der Lebenshilfe Ortsvereinigung Weimar e. V. holt die Wanderausstellung 'Die nationalsozialistischen "Euthanasie" - Morde' nach Weimar. Die Ausstellung gibt vertiefende Informationen zu den systematischen Massenmorden an Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen während der Zeit des Nationalsozialismus. In der Berliner Tiergartenstraße 4 wurden diese grausamen Verbrechen geplant und organisiert. Zu sehen ist die Ausstellung vom 12. bis 20. September 2020 im Jugend- und Kulturzentrum - mon ami. Begleitend zur Ausstellung werden Tandem-Führungen in Leichter Sprache angeboten. Darüber hinaus finden am 19. September eine Lesung und ein dokumentarisches Theater zu Gerda Metzger - "Komm, schöner Tod" - statt. Die Ausstellung kann an jedem Tag von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden; ein Ansprechpartner steht für Fragen zur Verfügung. Für die Führungen und die Lesung ist eine Anmeldung erforderlich. Die Kontaktdaten befinden sich in dem Flyer.
Am 1. Juli geht es endlich los: Das Museumscafé der Gedenkstätte Buchenwald öffnet als „Café Paul“ seine Pforten und bietet saisonale Tagesgerichte, Kaffee, Kuchen und kleine Erfrischungen an. Auch für Radfahrende ist gesorgt. Sie erhalten u. a. energiereiche Snacks und kostenloses Trinkwasser. Neu ist nicht nur der Name, sondern auch der Pächter: Bereits am 1. April übernahm das vom Lebenshilfe-Werk neu gegründete Inklusionsunternehmen „Dienstleistungswerk Weimar/Apolda gGmbH“ den Betrieb des Museumscafés und der Internationalen Jugendbegegnungsstätte. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen musste die Eröffnung jedoch verschoben werden. Nun arbeiten hier Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Die Gedenkstätte und das Lebenshilfe- Werk betonen, dass diese besondere Zusammenarbeit einer bewussten Entscheidung entspringt: In den Jahren des Nationalsozialismus wurden nahezu 200.000 Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen als lebensunwert bezeichnet und getötet. “Geschichte lässt sich nicht ungeschehen machen, aber Gegenwart und Zukunft können wir gestalten“, sagt die Vorstandsvorsitzende des Lebenshilfe-Werks Weimar/Apolda, Rola Zimmer, anlässlich der Kooperationsunterzeichnung. „75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs arbeiten künftig Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam an dem Ort, der mit so viel Leid und Sterben verbunden ist. Es ist aber auch der Ort des Buchenwaldschwurs, in dem sich die Überlebenden verpflichteten für „eine Welt der Freiheit und des Friedens“ einzutreten“. Volkhard Knigge, bei Vertragsschluss Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, hat die Zusammenarbeit mit auf den Weg gebracht: „Die Präsenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Inklusionsunternehmens im Café und vor allem in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte ist auch ein Stück lebendiger Bildungsarbeit im Kampf gegen diejenigen, die Menschen mit Behinderungen ihre Rechte absprechen und ihre Teilhabe am Leben absprechen wollen Die Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungswerk Weimar/Apolda soll hier ein für alle sichtbares Zeichen setzen.“
Gern möchte ich Sie auf das Kultur- und Bildungsprojekt „Eines mehr als die anderen. Leben mit und ohne Down-Syndrom. In Thüringen und anderswo“, das im Juli mit mehreren Veranstaltungen starten wird, aufmerksam machen. Anbei finden Sie die ausführliche Einladung zu den geplanten Veranstaltungen. Die Veranstaltungen richten sich an Menschen mit Down-Syndrom, ihre Angehörigen und Freund*innen, Betreuer*innen, Mitarbeiter*innen von Fachverbänden und alle Interessierten. Die Veranstaltungen werden sowohl in physischer als auch in virtueller Form (per Zoom) durchgeführt werden. Man kann also körperlich dabei sein oder ausschließlich digital.
Durch das Inkrafttreten des neuen Thüringer Gesetzes zur Inklusion und Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (ThürGIG) zum 01.12.2019, wurde sowohl die Stellung des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen als auch die Tätigkeit des Landesbehindertenbeirates (LBB) neu geregelt. Es sind vor allem Selbstvertreter, d. h. Menschen mit Behinderungen, die in diesem Gremium mitwirken. Constanze Borchert wurde als Vertreterin des Lebenshilfe-Rates des Lebenshilfe Thüringen e. V. für die Dauer der 7. Legislaturperiode des Thüringer Landtages in den LBB berufen. Sie ist in der WfbM Kromsdorf des Lebenshilfe-Werkes Weimar/Apolda e. V. beschäftigt. Zudem ist sie seit der Gründung des Lebenshilfe-Rates 2001 Mitglied in diesem Selbstvertretergremium und setzt sich für die Interessen von Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung ein. Claudia Müller, Mitarbeiterin der Lebenshilfe Thüringen, wird Frau Borchert als Assistenzperson unterstützen. Als Stellvertreterin für den Lebenshilfe Thüringen e. V. im LBB ist die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Thüringen Katja Heinrich berufen. Dem LBB gehören – neben dem Landesbeauftragten Herrn Joachim Leibiger – jeweils ein Vertreter von zwölf Thüringer Verbänden und Institutionen an, zu deren satzungsgemäßen Aufgaben die Durchsetzung der Belange von Menschen mit Behinderungen zählen. Neben diesen stimmberechtigten Mitgliedern gehören weitere beratende Mitglieder dem Beirat an. Dies sind unter anderem Vertreter der Fraktionen im Thüringer Landtag, mehrerer Ministerien, Kammern und kommunaler Spitzenorganisationen sowie der LIGA der freien Wohlfahrtspflege. Der LBB berät den Landesbeauftragten in Angelegenheiten, in denen die Belange von Menschen mit Behinderungen berührt sind. Dabei handelt es sich primär um Fragen der Selbstbestimmung, der Chancengleichheit, des Diskriminierungsschutzes, der Inklusion, der Bewusstseinsbildung, der Barrierefreiheit und der Partizipation. Wir danken Frau Borchert für ihr großartiges ehrenamtliches Engagement und wünschen ihr alles Gute für ihre Tätigkeit im Landesbehindertenbeirat!
Herr Oliver Schramm, Geschäftsführer der Fa. Procave GmbH übergab heute Vormittag eine Spende über 500 Mund-Nase-Masken an die Lebenshilfe Thüringen. Die Fa. Procave GmbH mit Sitz in Erfurt hat mit seinem Team die letzten Wochen täglich bis zu 10.000 Masken produziert. Mit dieser Idee ist das Unternehmen den sinkenden Umsätzen entgegengetreten und hat einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung des Corona-Virus beigetragen. Dem Geschäftsführer Oliver Schramm ist es ein Herzensanliegen mit dieser Spende gemeinnützige Organisationen zu unterstützen, die in der aktuellen Situation besonders auf den Mund-Nasen-Schutz angewiesen sind. Die regional ansässige Firma produziert Matratzen und Zubehörartikel der Eigenmarke Procave, diese werden über den Onlinehandel Matratzenschutz24 vertrieben, seit Juni 2019 gibt es in Erfurt einen Store mit Fachberatung. Die Firma übernimmt auch Einzel- und Sonderanfertigungen für Pflegebetten etc. Weitere Informationen finden Sie über die Homepage der Firma: www.procave.de.
Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sowie der Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz, die Lebenshilfe Thüringen und die Lebenshilfe Erfurt starten am 28. Februar 2020 ein neues Projekt zur Aufarbeitung der NS-Verbrechen in Leichter Sprache. Millionen Menschen – Juden, Sinti, Roma, Menschen mit unheilbaren Krankheiten und Behinderungen – wurden von 1939 bis 1945 systematisch verfolgt, gefoltert, ermordet und als „lebensunwert“ aussortiert. Darüber wollen die Projektpartner in Leichter Sprache informieren, aufklären und ins Gespräch kommen. Das Projekt „Barrierefrei erinnern“ bietet inklusive Angebote zur Erinnerung und Aufarbeitung für Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Lernschwierigkeiten und Menschen mit Migrationshintergrund durch Übersetzung von Ausstellungsstücken und Führungen in Leichter Sprache an. Ziel des Projektes ist die Schaffung eines institutionellen Netzes, das für Menschen, die in der Kommunikation und Interaktion auf Leichte Sprache angewiesen sind, über Thüringen hinaus langfristig inklusive Angebote zur Verfügung stellt. Menschen mit Behinderungen sind immer öfter auch Ziel aktueller menschenverachtender und rechtsextremistischer Tendenzen in unserer Gesellschaft. Außerdem werden sie gezielt durch rechtsextreme Personengruppen und –vereinigungen angesprochen, um sie für ihre Interessen zu instrumentalisieren. Das Projekt „Barrierefrei erinnern – Das Zentrum für Thüringen“ will daher insbesondere Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung über die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland aufklären, um sie zu stärken und den Gefahren menschenfeindlicher und rechtsextremer Tendenzen selbstbestimmt und aktiv begegnen zu können. Auf dieser Grundlage können sie eigene selbstbestimmte Entscheidungen aktiv treffen und sind in der Lage, sich gegen die Gefahr der Instrumentalisierung durch rechtsextreme Tendenzen zu wehren. Zum Start des Projektes sagt Katja Heinrich, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Thüringen: „Menschen mit Behinderungen und Menschen mit psychischen Erkrankungen starben zwischen 1939 und 1945 den Hungertod, wurden vergast oder durch Medikamente getötet. Es fällt schwer, diesen Teil der Vergangenheit zu erfassen und zu begreifen. Doch es ist wichtig, zu verstehen und Schlussfolgerungen für unser heutiges Tun und Handeln zu ziehen. Unser Projekt will hierzu inklusive Bildungs- und Informationsangebote im Sinn kultureller Teilhabe schaffen und einen Beitrag dazu leisten, dass die Opfer des Nationalsozialismus nicht vergessen werden.“ Für Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung, für Menschen mit Lernschwierigkeiten und auch für Menschen mit Migrationshintergrund existieren bisher nur wenige Informations- und Bildungsangebote über die Verbrechen des Nationalsozialismus und über aktuelle Gefahren der Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen oder auch anderer Menschengruppen. Die bestehenden Angebote sind auf Grund der Art der Visualisierung und Aufarbeitung nicht barrierefrei zugänglich. In den kommenden Jahren werden die Projektpartner gemeinsam daran arbeiten, diese Barrierefreiheit herzustellen. „Insbesondere in der aktuellen politischen Zerrissenheit unseres Landes, wird es immer wichtiger alle Menschen durch Aufklärung gegen rechts zu sensibilisieren. Nur so kann es gelingen, die Brandmauer gegen Rechtsextremismus zu halten und unsere wehrhafte Demokratie beständig zu stärken.“ so Uwe Kintscher, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Erfurt-Gruppe.
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